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Die Finanzierung des Wasserkraftwerks

Dank der Beteiligung von rund 60 Gesellschaftern und eines Zuschusses des Bundesamtes für Wirtschaft konnte die gesamte Bausumme des Kraftwerks von etwa 750.000 DM (=383.469 €) ohne Bankkredit finanziert werden! Die Tauberkraft GmbH bedankt sich bei allen ihren Gesellschaftern, die ihren Beitrag zum Gelingen des Vorhabens geleistet haben ebenso wie bei allen Firmen, die Leistungen für die Tauberkraft erbrachten.

Rechtsform

Die Rechtsform der atypisch stillen Gesellschaft wurde gewählt, weil die Anlegerinnen und Anleger damit - im Gegensatz zu typisch stillen Gesellschaftern - keine Kreditgeber, sondern Mitunternehmer sind. Mit ihrem Anteil sind sie an Gewinn und Verlust des Wasserkraftwerks beteiligt. Verluste in den Anfangsjahren des Betriebs können steuerlich geltend gemacht werden und zu einer Steuerersparnis führen. Bei typisch stillen Gesellschaftern ist dies nicht möglich. Gleichzeitig ist das finanzielle Risiko begrenzt. Die atypisch stillen Gesellschafterinnen und Gesellschafter haften nicht mit ihrem Privatvermögen und müssen kein Kapital nachschießen. Sie haften maximal mit ihrem Gesellschaftsanteil. Im Unterschied zu den regulären Gesellschaftern der GmbH müssen stille Gesellschafter nicht ins Handelsregister eingetragen und nicht veröffentlicht werden. Ein Verkauf des Gesellschaftsanteils ist dadurch einfacher. Es fallen dabei keine Gebühren für Notar oder Gericht an.

Rentabilität

Bei Wasserkraftwerken handelt es sich um langfristige Geldanlagen, schon weil die Abschreibungszeit dafür deutlich länger ist als etwa für Windkraft- oder Fotovoltaikanlagen. Die Tauberkraft GmbH setzt nicht nur bei der Energieerzeugung auf Nachhaltigkeit, sondern auch bei der Finanzierung. Es werden nur die Gewinne an die Gesellschafter ausgeschüttet, nicht die Abschreibungen. Dadurch ist gewährleistet, dass am Ende des Abschreibungszeitraums genügend Kapital vorhanden ist, um die Anlage zu erneuern, ohne dass die Gesellschafter neues Geld aufbringen müssen.

Ein Gesellschaftsanteil an der Tauberkraft GmbH verzinst sich geringer als andere Anlageformen. Der geringeren Kapitalverzinsung steht jedoch die Gewissheit gegenüber, mit seinem Geld etwas zur Umweltentlastung beizutragen. Wer seinen Strom nicht einfach nur aus der Steckdose beziehen will, der kann als stille Gesellschafterin oder stiller Gesellschafter bei der Tauberkraft GmbH dafür sorgen, dass sein Strom schadstofffrei und klimaschonend erzeugt wird. Die Tauberkraft GmbH berichtet allen Gesellschafterinnen und Gesellschaftern am Ende eines Geschäftsjahres über die mit ihrer Beteiligung erzeugte Strommenge. Die erzeugte Strommenge wird zudem auf der Seite www.tauberkraft.de veröffentlicht. Die Daten werden monatlich aktualisiert. Wer einen Internet-Zugang hat, kann dort jederzeit nachsehen, wieviel Strom mit dem Wasserkraftwerk erzeugt und ins Stromnetz eingespeist wurde.

Da mit jedem investierten Euro etwa 0,8 kWh im Jahr erzeugt werden, ist eine Beteiligung von rund 4.000 € erforderlich, um die durchschnittliche Strommenge einer vierköpfigen Familie zu produzieren. Von den Stromkosten, die die Gesellschafterinnen und Gesellschafter für ihren persönlichen Verbrauch an ihren Versorger bezahlen, fließt ein Teil in Form der Gewinnausschüttung oder Steuerersparnis wieder an sie zurück. Sie bezahlen ihre Stromrechnung gewissermaßen in die eigene Tasche.

Die Tauberkraft GmbH kann feststellen, dass sich die Investition in die Wasserkraftanlage Schäftersheim langfristig nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch gelohnt hat. Dazu beigetragen hat das Erneuerbaren Energie Gesetz, das seit April 2000 gültig ist. Es macht ökologisch sinnvolle Anlagen wirtschaftlich kalkulierbar indem es die Netzbetreiber verpflichtet, den Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu einem Mindestpreis abzunehmen. Der Strom aus kleinen Wasserkraftwerken wie dem der Tauberkraft GmbH wird derzeit mit 9,67 Cent pro kWh vergütet. Dieser Preis stellt keine Subventionierung dar und ist konkurrenzfähig mit dem Strom aus konventionellen Quellen. An der Strombörse EEX in Leipzig wird Strom zeitweise zu deutlich höheren Preisen gehandelt. Das Überlandwerk Schäftersheim, in dessen Netz die Tauberkraft einspeist, verkauft derzeit konventionell erzeugten Strom für 17,39 Cent/kWh und sauberen Naturstrom für 21,78 Cent/kWh.


Stand: 18. Oktober 2008